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Um 4 Uhr meinte unser Wecker, es sei Zeit aufzustehen. Ok, es lag ja doch einiges an Reisezeit vor uns, also gaben wir ihm Recht; wir waren wir auch alle ziemlich munter. Das letzte Frühstück in Deutschland schmeckte, der Abwasch war schnell erledigt, so dass wir pünktlich um 5:30 Uhr das Haus verließen.

Wir konnten uns auf dem Weg zur S-Bahn Zeit lassen, aber irgendwie zogen die Koffer so stark bergab, dass wir doch noch fast 15 Minuten warten mussten. Die Fahrt zum Nürnberger Hauptbahnhof verlief ohne unplanmäßigen Halt. In Nürnberg stiegen wir in den ICE nach München um, welcher ebenfalls pünktlich abfuhr und keine Zeit vertrödelte. So kamen wir nach einer Stunde Fahrzeit um 8:03 Uhr am Münchener Hauptbahnhof an. Dort ging es nun noch zur S-Bahn, die uns in weiteren 45 Minuten zum Flughafen München brachte.

Dort angekommen hatten wir ziemlich genau 3 Stunden bis zum Abflug. Also erstmal das Gepäck aufgeben – der Schalter der American Airlines war nach kurzer Zeit gefunden, und wir kamen quasi sofort an die Reihe. Der Check-In dauerte dann etwas – in München wurde kurz zuvor ein neues Abfertigungssystem installiert, welches manchmal noch nicht so wollte wie die Bearbeiterin. Schließlich waren wir und unsere Koffer eingecheckt und wir machten uns auf den Weg durch die Pass- und Sicherheitskontrolle. Hier gab es keine Auffälligkeiten, so dass wir auch diesen Teil sehr schnell hinter uns gebracht hatten.

Nun erstmal Ausschau halten – wo ist eine Toilette? Der Kaffee von heute morgen drückte… Ah dort geht es lang, für die Damen direkt auf der Abfertigungsebene des Terminals, für die Herren zwei Etagen nach unten. Und was stand dort an der Tür? Richtig, Toilette defekt. Das hätte man auch gleich oben anschreiben können… Aber egal, es gibt ja glücklicherweise nicht nur eine.

Der Hunger meldete sich auch so langsam wieder, waren wir nun doch bereits einige Stunden auf den Beinen. Für ganz kulante Preise konnte auch dem abgeholfen werden. Noch ein kurzer Spaziergang übers Terminal, dann war es auch schon bald Zeit, zum Abfluggate zu gehen. Kaum hingesetzt wurden wir auch schon aufgerufen – namentlich. Seltsam… Woher wir kommen wollte das Personal am Gate wissen, ob das für uns ein Anschlussflug sei... Natürlich nicht. Das kleine Missverständnis war schließlich schnell aufgeklärt – beim Check-In hatte die Dame anstatt 04.08. ein falsches Datum eingegeben, nämlich 04.07., so dass es schien, als wären wir schon einen Monat am Flughafen (so schön ist es da nun auch wieder nicht).

Mit leichter Verspätung startete das Boarding, und wir konnten unsere Sitzplätze im Airbus A330 einnehmen. Pünktlich rollte die Maschine vom Gate – Jennifer filmte das Ganze – und hob um 12:29 Uhr ab. Goodbye Deutschland für die nächsten Wochen! Nun lagen erst einmal circa 8,5 Stunden Flug nach Philadelphia vor uns, eine Strecke von etwa 7000 Kilometern. Die Route führte erst Richtung Norden, an Nürnberg vorbei, um dann südlich von Kassel in westlicher Richtung über Dortmund, Amsterdam, Manchester, Belfast zu führen, über den Atlantik hinweg und wieder südlich über Montreal nach Philadelphia.

Bei Amsterdam gab es erstmal Mittagessen, in 11500 Metern Höhe bei 890 km/h. Gut, dass wir das Essen nicht draußen einnehmen mussten - dort herrschten gerade -50°C. Es gab Beef Pie oder Thai Curry, und für Flugzeugverhältnisse schmeckte es sogar ganz vernünftig. Über England und Irland hinweg, dann stand die Atlantiküberquerung auf dem Programm. Die Zeit wurde mit Filmen, Büchern oder Schlafen verbracht. Etwa auf der Mitte der Strecke gab es, passend zum Vorbeiflug an Grönland, ein leckeres Vanilleeis. Irgendwann waren wir wieder über Festland, dem Norden Kanadas – noch ca. 2 Stunden bis zur Landung in Philadelphia.

Knapp 1,5 Stunden vor dem Ziel ging es aufgrund einiger Turbulenzen in einen stärkeren Sinkflug über. Diese waren schnell ausgestanden, und dann stand einer sauberen Landung nichts mehr im Wege. 30 Minuten vor der Zeit setzten wir in Philadelphia auf.

Hier ging es nun erstmal durch die Einwanderungsbehörde – ohne außergewöhnliche Vorkommnisse. Dann mussten wir das Gepäck abholen und wieder aufgeben, anschließend durch die Security – ebenfalls alles vollkommen problemlos und sehr zügig. So hatten wir noch etwa 3 Stunden bis zum Flug nach Phoenix.

Wir suchten uns noch eine Kleinigkeit zu essen, der erste verfügbare Bankautomat versorgte uns mit einigen Dollars. Noch ein kleiner Spaziergang übers Terminal, dann setzten wir uns in unser Abfluggate – die Müdigkeit kam so langsam durch, denn auch wenn es hier erst späterer Nachmittag war, waren wir doch schon seit beinahe 20 Stunden wach.

Diesmal zog sich das Boarding leider etwas in die Länge. Durch einige Passagiere auf der Warteliste wurde damit erst 10 Minuten vor der eigentlichen Abflugzeit begonnen, womit sich diese natürlich auch nach hinten verschob. Endlich an Bord ging es dann aber ohne große Warterei los – die letzte Flugetappe des heutigen Tages lag vor uns. Während der 5 Flugstunden zog es jedem von uns mehr oder weniger heftig die Augen zu – aber das hatten wir uns ja auch verdient.

Auch in Phoenix landeten wir 10 Minuten früher. Nach einem längeren Spaziergang bis zur Gepäckausgabe waren auch die Koffer unserer Maschine schon auf dem Band. Nun noch per Shuttle zum Leihwagen-Zentrum – ca. 10 Minuten Fahrt, dann konnten wir uns einen Leihwagen in der gebuchten Klasse aussuchen. Diesmal wurde es ein Dodge Charger. Schnell unser Navi angebracht und unser Motel gesucht, wo wir gegen 22 Uhr Ortszeit (7 Uhr in Deutschland) eintrafen. Ein schönes Motel, und nun hatten wir uns – nach 27 Stunden – erst einmal eine Mütze Schlaf verdient.